Der Dilettant ist eine Schlüsselfigur der deutschen Literatur des Fin de siècle. Dieser ambige, facettenreiche und unbeständige Charakter kann als Spiegel einer evidenten soziokulturellen und künstlerischen Veränderung jener Zeit betrachtet werden und ist in diesem Sinne ein Protagonist der Jahrhundertwende. Einige Denker wie Paul Bourget und Friedrich Nietzsche haben sich mit dem Phänomen des Dilettantismus weitgehend beschäftigt und der Dichter und Theaterautor Hugo von Hofmannsthal stellt keine Ausnahme dar. In seinen frühen Werken und Essays wird der Dilettantismus häufig erörtert. Exemplarisch hierfür sind die zwischen 1891 und 1893 verfassten Debüteinakter „Gestern“, „Der Tod des Tizian“, „Idylle“ und „Der Tor und der Tod“, welche die erste Reihe von lyrischen Dramen konstituieren und welche anhand bestimmter wiederkehrender dilettantischer Charakterzüge die Idee einer Entwicklung des Dilettanten suggerieren. Aus diesem Grund befasst sich diese Arbeit mit der Frage, ob eine charakterliche sowie psychologische Evolution der dilettantischen Figur in Hofmannsthals frühen lyrischen Dramen tatsächlich identifiziert werden kann. Zu diesem Zweck werden die Dilettanten aus den vier Debüteinaktern komparativ analysiert, um den evolutionären konzeptionellen Weg des Hofmannsthalschen Dilettanten eingehend zu veranschaulichen. Darüber hinaus wird in dieser Arbeit untersucht, ob diese charakterliche Entwicklung auch eine Überwindung des Dilettantismus determiniert und ob in diesem Zusammenhang eine lineare Evolution des Dilettanten konstatiert werden kann.
Die Figur des Dilettanten und deren Entwicklung in Hugo von Hofmannsthals frühen Dramen
BROCCATO, NICOLAS
2024/2025
Abstract
Der Dilettant ist eine Schlüsselfigur der deutschen Literatur des Fin de siècle. Dieser ambige, facettenreiche und unbeständige Charakter kann als Spiegel einer evidenten soziokulturellen und künstlerischen Veränderung jener Zeit betrachtet werden und ist in diesem Sinne ein Protagonist der Jahrhundertwende. Einige Denker wie Paul Bourget und Friedrich Nietzsche haben sich mit dem Phänomen des Dilettantismus weitgehend beschäftigt und der Dichter und Theaterautor Hugo von Hofmannsthal stellt keine Ausnahme dar. In seinen frühen Werken und Essays wird der Dilettantismus häufig erörtert. Exemplarisch hierfür sind die zwischen 1891 und 1893 verfassten Debüteinakter „Gestern“, „Der Tod des Tizian“, „Idylle“ und „Der Tor und der Tod“, welche die erste Reihe von lyrischen Dramen konstituieren und welche anhand bestimmter wiederkehrender dilettantischer Charakterzüge die Idee einer Entwicklung des Dilettanten suggerieren. Aus diesem Grund befasst sich diese Arbeit mit der Frage, ob eine charakterliche sowie psychologische Evolution der dilettantischen Figur in Hofmannsthals frühen lyrischen Dramen tatsächlich identifiziert werden kann. Zu diesem Zweck werden die Dilettanten aus den vier Debüteinaktern komparativ analysiert, um den evolutionären konzeptionellen Weg des Hofmannsthalschen Dilettanten eingehend zu veranschaulichen. Darüber hinaus wird in dieser Arbeit untersucht, ob diese charakterliche Entwicklung auch eine Überwindung des Dilettantismus determiniert und ob in diesem Zusammenhang eine lineare Evolution des Dilettanten konstatiert werden kann.File | Dimensione | Formato | |
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https://hdl.handle.net/20.500.12608/83569