"Joseph Roths Galizien: Eine historisch-literarische Betrachtung des Jahrzehnts 1914 - 1924."

The geographical space that during the twentieth century would be still called Galicia should not be described as an historical region limited to West Ukraine and South Poland only, but also as a starting point in which literary masterpieces and socio-political ideals were forged and cherished. The current dissertation refers to a multilingual, nowadays vanished reality which was part of the Habsburg Monarchy domain, and in which, starting from the 19th century onwards, numerous cultures met one another and intermingled together. The cultural product which eventually stemmed from this particular and European-only encounter played an important role in the literary production of Galician writer and reporter Joseph Roth. As a journalist, he traveled to Galicia in 1924 and wrote on behalf of the Frankfurt’s Newspaper three splendid articles in which he reported on a half-destroyed but still living land. The present work firstly aims to analyze through literary lens the three articles from Joseph Roth that appeared in 1924, and secondly it conducts an historical and cultural research of 1914 - 1924 Galicia. Said decade was chosen in order to include in the dissertation those crucial years encompassing the First World War and the Polish Republic administration over the region, which in my opinion were decisive not only for the writer, but also for the upcoming historical development of Ukrainian, Polish and Austrian dynamics. This was also, from my point of view, the only manner in which the present study could be effectively conducted, thus not only by considering the most confusing years which Galicia faced during the first half of the 20th century, but also by telling Joseph Roth’s opinions, fears and love towards his home region.

Der geographische Raum, der noch im zwanzigsten Jahrhundert als Galizien bezeichnet wurde, soll nicht nur zu einer historischen Region in der heutigen Westukraine und Südpolen erklärt werden, sondern auch als ein Ausgangspunkt, aus dem literarische Meisterwerke und sozialpolitische Ideale großer Bedeutung stammen. Es handelt sich nämlich um eine derzeit verschwundene und mehrsprachige Realität der damaligen Habsburger Monarchie, in der sich zahlreiche Kulturen erst während des neunzehnten und dann weiter bis zum zwanzigsten Jahrhunderts hin getroffen und vermischt haben. Das entstandene Produkt dieser besonderen, gänzlich europäischen Begegnung verschiedener Völker hat eine wichtige Rolle in der Literatur des galizischen Schriftstellers und Berichterstatters Joseph Roth gespielt. Als Journalist reiste er 1924 nach Galizien und schrieb drei vorzügliche Artikel für die Frankfurter Zeitung, mittels deren er über ein nach dem Ersten Weltkrieg zerstörtes, aber noch stark lebendiges Land berichtete. Die vorhandene Arbeit zielt darauf ab, zunächst jene im Jahr 1924 erschienenen Artikel Joseph Roths aus einer literarischen Perspektiven zu betrachten, nachträglich eine historische und kulturelle Untersuchung des Landschaften Galiziens im Jahrzehnt 1914 - 1924 durchzuführen. Es wurde diese Zeitspanne, beziehungsweise 1914 bis 1924 gewählt, denn es wäre sehr wahrscheinlich angemessener, wenn die entscheidenden Kriegsjahre gegen Russland, aber auch die von Roth beschriebenen Jahren der politischen Umwälzungen unter der Polnischen Republik in der akademischen Durchführung eingeschlossen würden. Nur auf dieser Weise könnte mutmaßlich eine vollständige und eindeutige Dissertation verfasst werden, die einerseits von den verwirrendsten Jahren der Geschichte Galiziens in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts, andererseits von den Ansichten des Schriftstellers Joseph Roth aber auch von seiner Liebe dem Heimatland gegenüber berichtet.