Brüche, Änderungen, Cuts, Störungen bilden das Paradigma, um das sich das 21. Jahrhundert, in dem der Autor-Regisseur Falk Richter lebt und wirkt, artikuliert. Als „Chronist seiner Zeit“ inszeniert er mit seiner Theaterarbeit die soziopolitischen Dynamiken, die ihn umgeben. Das postmoderne Individuum, das sich in die komplexe und sich ständig verändernde Realität des neuen Jahrhunderts befindet, schwankt zwischen dem Wunsch, sich zu behaupten und sich von ihr zu isolieren (disconnect). Für einige Künstler_innen, die sich des fragmentarischen Charakters der heutigen Realität bewusst sind, scheint es unmöglich, weiterhin Theater nach dem eindeutigen und vordefinierten traditionellen Modell zu machen. Daher sehen sie in der Postdramatik, bei der das Fragment zum ästhetischen Prinzip wird, ein Mittel zur Inszenierung der Fragmentierung der Lebenserfahrung in der heutigen Welt. Ziel dieser Arbeit ist es, zu untersuchen, wie Falk Richter diese Fragmentierung zu seiner eigenen Kunst macht, indem er sich der postdramatischen Ästhetik bedient. In der Stücksammlung „Ich bin Europa“ porträtiert Richter die Stimmen der Neuen Rechten, die die Stabilität und Integrität des europäischen Kontinents gefährden und spaltende Tendenzen unter den Menschen hervorrufen. Durch den Einsatz von Unterbrechungen schafft er einen Raum, in dem die Rezipient_innen über die neu entstandene postdramatische Ästhetik und über die Realität, in der sie sich befinden, nachdenken und diese kritisch hinterfragen. Darin liegt der Interventionscharakter Falk Richters Theaterarbeit.
Disconnected: Die Krise des Individuums und die Ästhetik des Fragments in Falk Richters Interventionstheater
DE CAL, CHIARA
2024/2025
Abstract
Brüche, Änderungen, Cuts, Störungen bilden das Paradigma, um das sich das 21. Jahrhundert, in dem der Autor-Regisseur Falk Richter lebt und wirkt, artikuliert. Als „Chronist seiner Zeit“ inszeniert er mit seiner Theaterarbeit die soziopolitischen Dynamiken, die ihn umgeben. Das postmoderne Individuum, das sich in die komplexe und sich ständig verändernde Realität des neuen Jahrhunderts befindet, schwankt zwischen dem Wunsch, sich zu behaupten und sich von ihr zu isolieren (disconnect). Für einige Künstler_innen, die sich des fragmentarischen Charakters der heutigen Realität bewusst sind, scheint es unmöglich, weiterhin Theater nach dem eindeutigen und vordefinierten traditionellen Modell zu machen. Daher sehen sie in der Postdramatik, bei der das Fragment zum ästhetischen Prinzip wird, ein Mittel zur Inszenierung der Fragmentierung der Lebenserfahrung in der heutigen Welt. Ziel dieser Arbeit ist es, zu untersuchen, wie Falk Richter diese Fragmentierung zu seiner eigenen Kunst macht, indem er sich der postdramatischen Ästhetik bedient. In der Stücksammlung „Ich bin Europa“ porträtiert Richter die Stimmen der Neuen Rechten, die die Stabilität und Integrität des europäischen Kontinents gefährden und spaltende Tendenzen unter den Menschen hervorrufen. Durch den Einsatz von Unterbrechungen schafft er einen Raum, in dem die Rezipient_innen über die neu entstandene postdramatische Ästhetik und über die Realität, in der sie sich befinden, nachdenken und diese kritisch hinterfragen. Darin liegt der Interventionscharakter Falk Richters Theaterarbeit.File | Dimensione | Formato | |
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https://hdl.handle.net/20.500.12608/83577